Mehr Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen und Mobilität
Nachhaltigkeit professionalisiert sich zunehmend: immer mehr Unternehmen entwickeln Nachhaltigkeitsstrategien, setzen Programme um und veröffentlichen Kennzahlen in ihren Nachhaltigkeitsberichten. Da liegt es für Unternehmen nahe, auch bei den sehr greifbaren Themen Geschäftsreisen und Mobilität auf Nachhaltigkeit zu setzen und sich im Vergleich mit anderen Unternehmen systematisch zu verbessern. Hier setzt das weltweit einzigartige Nachhaltigkeits-Benchmarking bei Geschäftsreisen und Mobilität an. Unternehmen erhalten messbar den Vergleich, wo sie bei Nachhaltigkeit stehen und welche Lücken bei Geschäftsreisen und Mobilität im „grünen Rennen” mit anderen noch zu schließen sind. Nach dem erfolgreichen Start in 2015 geht das Nachhaltigkeits-Benchmarking jetzt in die zweite Runde. Unternehmen können noch bis zum 30.11.2016 teilnehmen.
Das Benchmarking ist weltweit einzigartig: es analysiert umfassend und messbar über alle Reise- und Mobilitätskategorien, wie nachhaltig ein Unternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen ist. Dabei geht es um mehr als nur CO2: Für Geschäftsreisen und Mobilität bedeutet Nachhaltigkeit, reisebezogene Wirtschaftlichkeit (Ökonomie) mit Klimaschutz (Ökologie) und Work-Life-Balance für die Mitarbeiter (Soziales) in Einklang zu bringen. Nachhaltig sind solche Unternehmen, die „smart” reisen, d.h. für Anlässe, die einen hohen Geschäftsnutzen bringen, dabei möglichst emissionsarme Technologien nutzen, Mitarbeiter zeitlich und gesundheitlich minimal belasten und am Ende erfolgreich im Markt sind.
2015 hat atmosfair in Kooperation mit EcoLibro die erste Benchmarking-Runde initiiert. Der Impuls kommt durch Unternehmenskunden von atmosfair. Sie wollen sich mit anderen Unternehmen über Kennzahlen wie Kosten oder CO2-Emissionen messbar vergleichen. In der ersten Runde haben bereits 20 meist große und mittelgroße Unternehmen aus Handel, Dienstleistung und Hersteller teilgenommen. Aus den Ergebnissen konnten bereits wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen gewonnen werden, z.B.:
Wirtschaftlich: Reisen und Mobilität tragen nicht pauschal zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei: nur solche Unternehmen, die ein erfolgreiches Geschäftsmodell haben, effizient organisiert sind und eine hohe Wertschöpfung pro Mitarbeiter erzielen, können mit Reisen und Mobilität einen positiven Geschäftsbeitrag hebeln. Für Unternehmen, deren Wertschöpfung pro Mitarbeiter abfällt und die im Krisenmodus sind, bringt Reisen und Mobilität messbar auch keinen Geschäftsbeitrag ein.
Ökologisch: es gibt zwei Gruppen von Unternehmen: solche, die bereits klimafreundlich reisen bzw. mit weniger als 2,3 Tonnen CO2 pro Mitarbeiter als Vergleichsgrenze für das 2°C-Klimaziel und solche, die deutlich über dieser Schwelle liegen. Wenn es also bereits viele schaffen, klimafreundlich zu reisen, gibt es für Nachzügler gute Gründe, dieses auch schaffen zu können. Bei PKW gibt es allerdings noch Ernüchterung: nur einzelne Pioniere nutzen bereits Elektroautos als Dienstwagen oder achten bei Mietwagen auf emissionsreduzierte Antriebe; die Mobilitätswende hat hier noch nicht eingesetzt.
Sozial: die soziale Nachhaltigkeit der Mitarbeiter z.B. bei Gesundheit sowie Vereinbarkeit Familie und Beruf sind für die meisten der teilnehmenden Unternehmen wichtigster Treiber für mehr Nachhaltigkeit bei Reisen und Mobilität, noch vor Kosten und Klimaschutz. Und Unternehmen unterscheiden sich stark darin, z.B. wie viele Tage pro Jahr die Mitarbeiter zeitlich mit Reisezeit oder Jetlag-Tagen belastet werden; auch gibt es mehrere Unternehmen, die nur einen sehr geringen Radfahreranteil bei Strecken unter 10 km zur Arbeit haben oder einen sehr hohen Fernpendler-Anteil mit entsprechend hohen Risiken für schlechtere Mitarbeitergesundheit, Stress bzw. familiäre Belastungen der Mitarbeiter.
Vorreiter und Nachzügler: über alle drei Dimensionen gibt es unter Teilnehmern klare Vorreiter, die sozial, ökologisch und ökonomisch oft vorne liegen sowie klare Nachzügler, die in messbaren Kennzahlen entsprechend durchgängiger hinten liegen; dabei sind die Wertunterschiede erheblich: sowohl bei Kosten, CO2 als auch sozialen Kennzahlen liegen die Abstände zwischen dem besten und schlechtesten Werten teilweise um das 3 bis 5-fache auseinander; hier wird der Nutzen des Benchmarking erkennbar, die großen Unterschiede aufzudecken, um zielgerichtet Maßnahmen zu ergreifen und Lücken zu schließen.
Benchmarking-Gruppen: um nicht „Äpfel mit Birnen” zu vergleichen, ist die landläufige Meinung, Unternehmen nur innerhalb derselben Branche oder anderen Gruppenkriterien vergleichen zu können, da die Ergebnisse sonst zu unterschiedlich sind. Diese Meinung hat sich mit Daten und Fakten im Benchmarking aber nicht bestätigt. Egal nach welchem Kriterien Unternehmen gruppiert wurden, wie z.B. Branche, Geschäftsregion, etc.: die Ergebnisse zwischen verschiedenen Gruppen liegen selten stark auseinander, innerhalb der jeweiligen Gruppe hingegen schon. Daher ist es bei Geschäftsreisen und Mobilität sinnvoll, sich auch über den Tellerrand und außerhalb der eigenen Branchen zu vergleichen.
In 2015 wurde daher ein erster wichtiger Schritt gemacht: „ein Benchmarking der Nachhaltigkeit ist eine super Initiative, das ist es, was es braucht in Deutschland und Europa und der logische nächste Schritt. Jetzt ist die Zeit, Nachhaltigkeits-Daten konkreter zu vergleichen, um Nutzen und praktische Verbesserungsansätze daraus zu ziehen”, formulierte ein CSR-Manager der teilnehmenden Unternehmen aus dem letzten Jahr.
Mit den Ergebnissen und Erfahrungen ist die Methode für 2016 weiterentwickelt worden. Der Fragebogen wurde neu fokussiert und kann für jeden Bereich wie z.B. nur Geschäftsreisen oder nur Dienstfahrzeuge einzeln angewendet werden. time2sustain ist zudem als Startup ausgegründet worden, was sich auf Nachhaltigkeits-Benchmarking weiter spezialisieren wird, um für weitere Funktionen neben Geschäftsreisen und Mobilität Benchmarking-Module in Kooperation mit spezialisierten Partnern anzubieten.
Mehr Informationen zum Benchmarking und zur Anmeldung für Unternehmen finden Sie unter
http://www.atmosfair.de/de/benchmarking
http://www.ecolibro.de/de/angebote-loesungen/benchmarking/
http://www.time2sustain.com/benchmarking